„Sommer“-Urlaub im Ijsselmeer
Gestern haben wir den nördlichsten Punkt unserer ersten gemeinsamen Reise erreicht, Den Oever. Dort trennt ein riesiger Damm das Ijsselmeer von der Nordsee und schützt so die Niederländer vorm Weggespült werden (irgendwann muss ich mal versuchen herauszufinden wie man einen Damm mitten ins Meer baut…)
Dort oben war es windig wie erwartet und entsprechend kalt. Leider hat sich nach einigen schönen Tag auch noch die Sonne hinter Wolken verkrochen, alles in allem also ein Wetter wie man es so nahe an der Nordsee erwarten würde.
Was dann aber heute über uns durchgezogen ist hatten wir nicht erwartet. Zwar war gut Wind vorhergesagt, bekommen haben wir aber fast doppelt so viel (Böen bis 29 Knoten) und dazu Dauerregen und fette Wellen von hinten.
Die erste hat unser fürs Mittagessen vorgekochtes Risotto vom Herd gefegt und Reis, Karotten und Pilze in alle Ritzen des Salons verteilt. Beim Versuch das Vorsegel wieder etwas einzuholen haben sich die Leinen derart verdreht, dass nichts mehr vor und zurück ging. Also vor in den Bugkorb und alles entwirren während die dicke Pantera sich entsprechend (oder auch mal gegen) Michels Vorgabe durch die Wellen pflügt und mir immer wieder schwallweise Wasser in die Klamotten schaufelt und das Vorsegel mir um die Ohren wedelt.
Als wir es endlich gebändigt haben sehen wir, dass sich das ganze Ding irgendwie um sich selbst gedreht hat. Egal, jetzt erst mal das Großsegel runter, damit wir nichtmehr so hin und her gedrückt werden, was mich zusehends grünlich anlaufen lässt….
Und so geht es weiter, stundenlang im Regen. Als ich dann noch im allgemeinen Gerenne aus Versehen Klopapier ins Klo geworfen hab (ich erkläre Euch daheim die Besonderheiten einer Bordtoilette…), müssen wir doch wieder lachen und beschließen die heutige Reise vorzeitig abzubrechen und schon in Broekerhaven einzulaufen. Und da werden wir, wie eigentlich bisher immer, auch wieder reichlich belohnt. Ein winziger, sehr gemütlicher Hafen mit 2 lieben älteren Herren erwartet uns, wir werfen den Ofen an und trocknen uns und unsere Ausrüstung, kratzen den Reis vom Boden und essen was aus Versehen im Topf geblieben ist. Und schon ist die Pantera wieder vom Schwerwetter-Kahn zu unserer gemütliche Wohnung auf dem Wasser geworden und das erste Bierchen wird aus dem Kühlschrank gezaubert.
Ich hasse Segeln manchmal, aber wenn´s schon sein muss dann mit diesem Boot und diesem Kapitän